Geht es euch so wie uns? Man kommt einfach an keinen Kitaplatz und die Wartelisten sind endlos lang. Zu Oma und Opa kann man die Kleinen auch nicht bringen, weil sie nicht gerade um die Ecke wohnen. Auch wenn man eine Tagesmutter hat, wird diese natürlich auch mal krank oder hat Urlaub. Dann steht man wieder komplett planlos da und weiß nicht, was man tun soll.

Es kann doch nicht sein, dass es keinen „Plan B“ für solche stressigen Situationen gibt, oder? Eine Möglichkeit für berufstätige Eltern, die gerade dringend eine Kinderbetreuung brauchen…mit genau denselben Fragen und der selben, fehlenden Unterstützung, mussten wir uns auch herumschlagen.

Im Jahr 2020 sind wir von Wien wieder zurück nach Deutschland gezogen und standen wirklich monatelang ohne Kitaplatz da. Ständig mussten wir hin und her telefonieren, haben jeden einzelnen Kindergarten angefragt, keine Tagesmutter hatte mehr Platz…kurz gesagt, waren alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Unser Kind hat sich natürlich zuhause auf Dauer gelangweilt, wodurch es einfach nicht möglich war, zum Beruf zurück zu kehren. Habt ihr denn Unterstützung, oder seid ihr gerade auch so planlos?

Nach einigen Recherchen, entdeckten wir etwas sehr bemerkenswertes. Aus einem Bericht des Instituts für deutsche Wirtschaft geht hervor, dass im Jahre 2020 beinahe jedes siebte Kind keinen Platz in der KiTa, einer Tagesmutter oder einem Tagesvater bekommen hatte. Nebenbei bemerkt, gab es zu diesem Zeitpunkt ungefähr 4,79 Millionen Kinder, im Alter von null bis fünf Jahren… Das ist schon unglaublich, oder? Niemals hätte ich gedacht, dass diese Probleme sich im ganzen Land widerspiegeln und dann auch noch in solch einem Ausmaß!

Wisst ihr außerdem, wie lange es dauern kann, an einen Kitaplatz zu kommen, wenn man auf der Warteliste steht? Satte zwei bis drei Jahre! Man könnte sich zwar auf dem zuständigen Jugendamt melden, um den Fall zu schildern, damit dieses dann für euch zwei bis drei Monate Zeit hat, einen Platz zu suchen, doch um im Endeffekt doch noch eine Zusage zu erhalten, ist wie ein 6er im Lotto. Habt ihr diesbezüglich denn schon mal selbst recherchiert?

Die Arbeit, die Bespaßung und Betreuung des Kindes, alles muss man irgendwie unter einen Hut bekommen. Das bedeutet puren Stress und auch Druck für berufstätige Eltern, welche das auf keinen Fall gebrauchen können. Innere Unruhe und Stress bemerken unsere Kleinsten sofort. Sie spüren, dass etwas nicht stimmt und drücken dies häufig anhand ihres Verhaltens aus. Mal quängeln sie, dann sind sie total unruhig, und so weiter…selbstverständlich entspannt man sich dadurch keinesfalls, eher das Gegenteil ist der Fall.

Ihr seid mit all dem nicht alleine und habt ein Recht auf Unterstützung, deshalb gibt es uns!

Bilderquelle: Bild von Drazen Zigic auf Freepik